Disposition: Untermanual, FF-f''': 8', 4'
Obermanual, FF-f''': 8', 8'-Laute
Schiebekoppel
Beim Cembalo (auf
deutsch: Klavizimbel) werden die Saiten nicht wie
beim Clavichord mit einer Tangente angeschlagen
und gleichzeitig in der Tonhöhe abgegriffen,
sondern sie werden mit einem Federkiel angerissen.
Der Klangcharakter ist deshalb völlig
verschieden; er ist lauter und nicht durch den
Anschlag differenzierbar.
Die Instrumentengattung
des Klavizimbel lässt sich in große und kleine
Formen gliedern. Die großen Instrumente haben
die Form eines Flügels, im deutschsprachigen
Raum häufig "Kielflügel" genannt, bei
dem die Saiten im rechten Winkel zur Klaviatur
liegen; wegen der im Diskant abnehmenden Saitenlänge
ist die rechte Seite des Gehäuses geschwungen.
Flügel waren zu allen Zeiten, angefangen vom
Kielflügel bis hin zum modernen Konzertflügel,
hauptsächlich als Instrumente gedacht, die in
einem großen Raum zu spielen waren, sei es eine
Kirche oder ein Konzertsaal. Für die Hausmusik
gab und gibt es andere Formen (als Kielklaviere: 22
Muselar und 24
Spinett; als
Hammerklaviere: 17 Fortepiano, 23 Fortepiano, 26 Tafelklavier sowie die Pianinos 31, 33 und 34).
François Etienne
Blanchet (1695-1761) war das berühmteste
Mitglied einer Familie von Instrumentenbauern,
die den französischen Cembalobau des 18.
Jahrhunderts maßgebend prägte. Sein Vater
Nicholas Blanchet (geb. 1660) war von Reims nach
Paris zugewandert und hatte dort mit dem Bau von
Cembali und Spinetten begonnen, der sich dann
unter Françoise Etienne Blanchet zu höchstem
Ansehen entwickelte.
Unter den erhaltenen
Blanchet-Instrumenten stand der Firma J. C.
Neupert als Vorlage ein einmanualiges Cembalo von
François Etienne aus dem Jahre 1737 zur Verfügung.
Der Klang dieses von Neupert zunächst ebenfalls
einmanualig nachgebauten Instruments erwies sich
als so überzeugend, dass man sich entschloss,
seine besonderen Vorzüge auch in eine
zweimanualige Version zu übertragen. Unter
genauer Einhaltung der relevanten Originalmaße
entwickelte Neupert daraufhin ein Instrument, das
die außergewöhnlichen klanglichen und
spieltechnischen Eigenschaften des einmanualigen
Originals beibehält, dank eines zweiten Manuals
und eines hinzugefügten 4'-Registers jedoch auch
weitergehenden Anforderungen an ein Konzert-Cembalo
gerecht wird.
Das Gehäuse ist aus
Lindenholz gefertigt.
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