Johann Conrad Bürgy (1721-1792)
repräsentiert die erste Generation der Orgel-
und Instrumentenmacherfamilie Bürgy (s. Exponat 16 Klassizistische Orgel, von Johann Conrad Bürgys Söhnen
erbaut). Aus der Schweiz eingewandert, ließ er
sich in der Taunusstadt Bad Homburg nieder. In
der dortigen Schlosskirche ist das Gehäuse
seiner größten Orgel, einem dreimanualigen
Werk, erhalten. Bis
zum frühen 19. Jahrhundert lag der Bau von
Orgeln und "Clavieren" häufig in der
Hand derselben Instrumentenbauer. Dies stand im
kulturellen Zusammenhang mit der Musikpraxis auf
Tasteninstrumenten, denn die heute übliche
Unterscheidung zwischen Orgel- und Klaviermusik
sowie zwischen Organisten und Pianisten gab es
nur ansatzweise.
Das Fortepiano ist das
einzige erhaltene aus der Werkstatt Bürgy. Es
hat eine Stoßmechanik. Zur klanglichen Veränderung
war ursprünglich ein Lautenzug vorhanden. Der
Betätigungshebel für die abhanden gekommene
Lautenzug-Mechanik ist im Inneren des
Instrumentes angebracht, ebenso die Betätigung für
die Dämpfungs-Aufhebung, die ursprünglich in
Bass und Diskant geteilt war.
Das Gehäuse ist aus
Kirschbaumholz mit eingelegten Nussbaumholz-Streifen
angefertigt. Die Untertasten sind mit Buchsbaum
und die Obertasten mit Ebenholz belegt.
Autographe Signatur im Kästchen links neben der
Klaviatur:
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Johann
Conrad
Bürgy
Orgel et Instru ...
Macher ex ...
vor der Höh d 21 ...
1780. |
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Zur
Terminologie der Begriffe Fortepiano, Pianoforte
und Hammerklavier siehe Exponat 23 Fortepiano.
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